Endfälliges Darlehen: Chancen und Risiken im Überblick
Tilgungsfreie Finanzierung Vor- und Nachteile: Für wen lohnt sich diese Baufinanzierung?
Du überlegst, ob ein endfälliges Darlehen für deine Immobilienfinanzierung geeignet ist? Diese besondere Form der Baufinanzierung bietet niedrige monatliche Raten, birgt aber auch spezifische Risiken. Unser Ratgeber zeigt dir alle wichtigen Aspekte und hilft dir bei der Entscheidung für die optimale Finanzierungsstrategie.

[fs-toc-h2] 1. Endfälliges Darlehen: Definition, Funktionsweise und Varianten
Ein endfälliges Darlehen unterscheidet sich grundlegend von der klassischen Baufinanzierung. Während du bei einem Annuitätendarlehen monatlich sowohl Zinsen als auch Tilgung zahlst, leistest du bei dieser Finanzierungsform nur die Zinszahlungen. Die komplette Darlehenssumme wird erst am Ende der Laufzeit in einer Summe zurückgezahlt.
Grundprinzip im Überblick:
- Monatliche Zahlung: Nur Zinsen, keine Tilgung
- Darlehenssumme: Bleibt über die gesamte Laufzeit konstant
- Ablösung: Komplette Summe am Laufzeitende
- Alternative Bezeichnungen: Tilgungsfreies Darlehen, Festdarlehen, Balloon Darlehen
Bei einem klassischen Beispiel von 300.000 Euro mit 3,5 Prozent Zinsen zahlst du monatlich nur 875 Euro - anstatt etwa 1.500 Euro bei einem vergleichbaren Annuitätendarlehen. Die Zinsberechnung erfolgt immer auf die vollständige ursprüngliche Darlehenssumme, wodurch über die Laufzeit höhere Gesamtzinskosten entstehen.
Die verschiedenen Arten von endfälligen Darlehen
Das tilgungsfreie Darlehen tritt in verschiedenen Ausprägungen auf, die für unterschiedliche Finanzierungssituationen geeignet sind:
1. Reines tilgungsfreies Darlehen
- Ausschließliche Zinszahlungen
- Darlehenssumme bleibt unverändert
- Ideal für Investoren mit steuerlichen Vorteilen
2. Balloon Darlehen mit Teiltilgung
- Geringe Teiltilgung (z.B. 1 Prozent jährlich)
- Moderate Schuldenreduzierung
- Kompromiss zwischen Liquidität und Entschuldung
3. Kombination mit Sparplan
- Parallelaufbau von Kapital in Bausparvertrag oder Versicherung
- Geplante Ablösung durch angespartes Vermögen
- Höhere Gesamtkosten durch zusätzliche Produkte
4. Variable vs. feste Zinsbindung
- Feste Zinsen: Planungssicherheit über die gesamte Laufzeit
- Variable Zinsen: Flexibilität, aber Zinsrisiko bei steigenden Märkten
Tipp: Nutze unser kostenloses Berechnungstool für einen direkten Kostenvergleich zwischen endfälligen Darlehen und klassischen Finanzierungsformen.
[fs-toc-h2] 2. Vorteile und Chancen der tilgungsfreien Finanzierung
Diese Finanzierungsform bietet verschiedene Vorteile, die je nach persönlicher Situation mehr oder weniger relevant sind. Der offensichtlichste Vorteil liegt in der deutlich reduzierten monatlichen Belastung, die finanzielle Flexibilität schafft.
Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:
- Niedrige monatliche Belastung: 600-700 Euro weniger Rate bei 300.000 Euro Darlehen
- Steuerliche Vorteile bei Vermietung: Vollständige Absetzbarkeit der Zinsen als Werbungskosten
- Maximale Liquidität: Gesparte Tilgungsbeträge für andere Investitionen nutzbar
- Inflationsschutz: Nominale Schuld verliert real an Wert
- Flexibilität: Freie Verwendung des zusätzlichen Kapitals
Steuerliche Vorteile bei Vermietung im Detail
Für Vermieter bietet das tilgungsfreie Darlehen erhebliche steuerliche Vorteile. Die kompletten Zinszahlungen sind als Werbungskosten absetzbar. Bei hohen Steuersätzen kann dies zu einer drastischen Reduzierung der Steuerlast führen.
Die Steuerersparnis beträgt bei einem Grenzsteuersatz von 42 Prozent etwa 4.400 Euro jährlich bei einem 300.000 Euro Darlehen mit 3,5 Prozent Zinsen. Diese Ersparnis musst du jedoch gegen die höheren Gesamtzinskosten der Finanzierung abwägen.
Was ist steuerlich absetzbar:
- Vollständige Zinszahlungen als Werbungskosten
- Bereitstellungszinsen und Bearbeitungsgebühren
- Kosten für Prolongation oder Umschuldung
Steuerersparnis-Beispiel:
- Darlehenssumme: 300.000 Euro
- Zinssatz: 3,5 Prozent
- Jährliche Zinsen: 10.500 Euro
- Steuerersparnis (42 Prozent Satz): 4.410 Euro
- Effektive Zinsbelastung: 6.090 Euro (2,03 Prozent)
Wichtiger Hinweis: Die Steuerersparnis reduziert sich bei Eigennutzung erheblich, da private Kreditzinsen nicht absetzbar sind.
Hinweis: Berücksichtige bei der Finanzplanung sowohl die steuerlichen Aspekte als auch deine persönliche Risikobereitschaft. Professionelle Beratung zu Finanzierungsalternativen hilft dir bei der optimalen Strukturierung.
[fs-toc-h2] 3. Risiken und Nachteile im Detail
Trotz der attraktiven Vorteile birgt ein endfälliges Darlehen erhebliche Risiken, die langfristige finanzielle Auswirkungen haben können. Diese solltest du vor der Entscheidung sorgfältig abwägen.
Die größten Risiken im Überblick:
- Zinsrisiko bei Anschlussfinanzierung
- Unkalkulbare Zinsentwicklung bis Laufzeitende
- Bei Zinsanstieg um 2 Prozent steigen Kosten um rund 500 Euro monatlich
- Historische Zinsschwankung zwischen 1 Prozent und 8 Prozent
- Höhere Gesamtzinskosten
- Zinsen auf konstante Darlehenssumme über gesamte Laufzeit
- Etwa 25.000 Euro Mehrkosten bei 10-jährigem 300.000 Euro Darlehen
- Keine Zinsreduzierung durch Tilgung
- Refinanzierungsrisiko
- Komplette Darlehenssumme muss neu finanziert werden
- Bonitätsverschlechterung kann Probleme bereiten
- Immobilienwertentwicklung beeinflusst Konditionen
- Fehlende Entschuldung
- Kein Eigenkapitalaufbau während der Laufzeit
- Nach 10 Jahren identische Schuldsumme
- Reduzierte finanzielle Sicherheit
Zinsberechnung bei endfälligen Darlehen
Die Zinsberechnung erfolgt stets nach der einfachen Formel: Darlehenssumme × Zinssatz ÷ 12 = monatliche Zinsen
Bei einem tilgungsfreien Darlehen von 300.000 Euro mit 3,5 Prozent Zinsen zahlst du jeden Monat exakt 875 Euro Zinsen - unabhängig von der bereits abgelaufenen Zeit. Diese Konstanz bietet Planungssicherheit, führt aber zu höheren Gesamtkosten.
Das Zinsrisiko verstärkt sich durch die lange Zinsbindung. Während bei klassischen Annuitätendarlehen die Restschuld kontinuierlich sinkt und damit auch das absolute Zinsrisiko abnimmt, bleibt es bei der tilgungsfreien Finanzierung konstant hoch. Ein Zinsanstieg von nur einem Prozentpunkt bedeutet bei 300.000 Euro Restschuld zusätzliche Kosten von 250 Euro monatlich.
Tipp: Entwickle frühzeitig eine klare Strategie für die Darlehensablösung. Ob durch Anschlussfinanzierung, Verkauf oder angespartes Kapital - die Planung sollte spätestens zwei Jahre vor Laufzeitende beginnen.
[fs-toc-h2] 4. Zielgruppen: Für wen eignet sich ein endfälliges Darlehen?
Diese Finanzierungsform ist nicht für jeden Immobilienkäufer geeignet. Bestimmte Personengruppen und Situationen profitieren besonders von der tilgungsfreien Finanzierung, während andere besser mit klassischen Darlehen fahren.
Ideale Zielgruppen:
Vermieter und Kapitalanleger
- Vollständige steuerliche Absetzbarkeit der Zinsen
- Höhere Eigenkapitalrentabilität durch Hebeleffekt
- Mehr Liquidität für weitere Immobilieninvestments
- Effektive Zinsreduzierung von 3,5 Prozent auf rund 2,0 Prozent bei 42 Prozent Steuersatz
Unternehmer und Selbstständige
- Flexibilität bei schwankenden Einkommen
- Zusätzliche Liquidität für Betriebsinvestitionen
- Möglichkeit zu Sondertilgungen in guten Geschäftsjahren
- Krisenvorsorge durch niedrigere feste Kosten
Erben und Verkaufsabsichten
- Kurzfristige Finanzierungslösung bis zum geplanten Verkauf
- Keine langfristige Entschuldung notwendig
- Flexibilität bei Erbauseinandersetzungen
Voraussetzungen und Sicherheiten
Banken stellen bei dieser Darlehensart höhere Anforderungen als bei klassischen Finanzierungen. Die Kreditprüfung erfolgt intensiver, da das Ausfallrisiko durch die fehlende kontinuierliche Tilgung höher eingeschätzt wird.
Zentrale Anforderungen:
- Beleihungsgrenze: Maximal 60-70 Prozent des Immobilienwerts
- Bonität: Ausgezeichnete Kreditwürdigkeit erforderlich
- Zusätzliche Sicherheiten: Bürgschaften, Lebensversicherungen oder Festgeld
- Einkommen: Regelmäßig und ausreichend hoch für Zinslast
- Eigenkapital: Oft höhere Quote als bei klassischen Darlehen gefordert
Die strengeren Sicherheitsanforderungen resultieren aus der Tatsache, dass die Bank über die gesamte Laufzeit das volle Kreditrisiko trägt. Während bei Annuitätendarlehen die Restschuld kontinuierlich sinkt, bleibt sie bei der tilgungsfreien Variante konstant hoch.
Wann du besser verzichten solltest
Nicht geeignet für:
- Eigennutzer ohne steuerliche Vorteile
- Begrenzte Einkommensverhältnisse
- Unsichere Refinanzierungsmöglichkeiten
- Fehlende langfristige Finanzplanung
- Risikoaverse Kreditnehmer
Besonders kritisch wird es, wenn du die gesparte monatliche Rate nicht sinnvoll investierst, sondern für Konsum verwendest. In diesem Fall entstehen die Nachteile der höheren Gesamtkosten, ohne dass die Liquiditätsvorteile genutzt werden.
Hinweis: Prüfe deine persönliche Situation ehrlich. Falls du primär wegen der niedrigen Rate interessiert bist, schaue dir unseren Leitfaden für alle Arten der Immobilienfinanzierung an - oft gibt es bessere Alternativen.
[fs-toc-h2] 5. Kostenberechnung und Vergleich
Die Berechnung dieser Darlehensform ist zwar einfacher als bei klassischen Finanzierungen, dennoch solltest du verschiedene Szenarien durchrechnen, um die langfristigen Auswirkungen zu verstehen.
Grundberechnung und Gesamtkostenvergleich
Für einen realistischen Vergleich musst du die Gesamtkosten verschiedener Finanzierungsformen betrachten. Ein endfälliges Darlehen über zehn Jahre kostet bei 3,5 Prozent Zinsen insgesamt 105.000 Euro Zinsen plus die ursprünglichen 300.000 Euro Tilgung - also 405.000 Euro.
Ein vergleichbares Annuitätendarlehen mit 1,5 Prozent Tilgung kostet etwa 380.000 Euro Gesamtaufwand, hat aber nach zehn Jahren nur noch eine Restschuld von 255.000 Euro. Die Mehrkosten der tilgungsfreien Finanzierung betragen somit etwa 70.000 Euro brutto.
Ausgangssituation:
- Darlehenssumme: 300.000 Euro
- Zinssatz: 3,5 Prozent
- Laufzeit: 10 Jahre
Endfälliges Darlehen:
- Monatliche Rate: 875 Euro (nur Zinsen)
- Gesamtzinsen: 105.000 Euro
- Restschuld nach 10 Jahren: 300.000 Euro
- Gesamtaufwand: 405.000 Euro
Annuitätendarlehen (1,5 Prozent Tilgung):
- Monatliche Rate: 1.458 Euro
- Gesamtzinsen: 80.000 Euro
- Restschuld nach 10 Jahren: 255.000 Euro
- Gesamtaufwand: 380.000 Euro
Fazit: 583 Euro weniger monatlich, aber 25.000 Euro höhere Gesamtkosten bei der tilgungsfreien Variante.
Szenarien für verschiedene Zinsentwicklungen
Berechne verschiedene Szenarien für die Anschlussfinanzierung, um Risiken realistisch einzuschätzen. Die Zinsentwicklung ist der kritischste Faktor für den Erfolg dieser Finanzierungsform.
Optimistisches Szenario (Zinsen bleiben stabil):
- Anschlussfinanzierung zu 3,5 Prozent: 875 Euro monatlich
- Planbare Kosten über die gesamte Finanzierungsdauer
- Gesamtersparnis gegenüber Annuitätendarlehen möglich
Realistisches Szenario (Zinsen steigen um 1 Prozent):
- Anschlussfinanzierung zu 4,5 Prozent: 1.125 Euro monatlich
- 250 Euro Mehrbelastung, aber immer noch unter Annuitätenniveau
- Moderate Mehrkosten verkraftbar
Worst-Case-Szenario (Zinsen steigen um 2-3 Prozent):
- Anschlussfinanzierung zu 5,5-6,5 Prozent: 1.375-1.625 Euro monatlich
- Deutliche Mehrbelastung, Reservenbildung erforderlich
- Mögliche finanzielle Überforderung
Steuerliche Auswirkungen richtig bewerten
Bei vermieteten Immobilien reduziert die Steuerersparnis die effektiven Kosten erheblich. Mit 42 Prozent Grenzsteuersatz sparst du jährlich 4.410 Euro Steuern. Die effektiven Zinsen sinken dadurch von 3,5 auf etwa 2,0 Prozent.
Diese Steuerersparnis musst du in deine Gesamtkalkulation einbeziehen. Oft gleicht sie die höheren Zinsen aus oder macht die tilgungsfreie Variante sogar günstiger als klassische Finanzierungen. Bei Eigennutzung fallen diese Vorteile jedoch komplett weg.
Tipp: Kostenlose Rechner für alle Darlehensarten helfen dir bei detaillierten Vergleichsrechnungen. Berücksichtige dabei immer auch steuerliche Aspekte und verschiedene Zinsszenarien.
[fs-toc-h2] 6. Alternativen und Kombinationsmöglichkeiten
Falls ein reines endfälliges Darlehen nicht optimal zu deiner Situation passt, gibt es verschiedene Alternativen und Kombinationen, die ähnliche Vorteile bieten können. Moderne Finanzierungskonzepte setzen oft auf intelligente Mischungen verschiedener Darlehensarten.
Flexible Finanzierungsalternativen:
- Annuitätendarlehen mit niedriger Tilgung (1 Prozent): Nur 250 Euro höhere Rate, aber kontinuierliche Entschuldung
- Variables Darlehen: Maximale Flexibilität bei Tilgung und Zinsen
- Tilgungsdarlehen: Sinkende Raten durch konstante Tilgung
- Kombinationsfinanzierung: Mix aus verschiedenen Darlehensarten
- KfW-Förderung: Staatliche Programme mit besseren Konditionen
- Bausparverträge: Langfristige Zinssicherheit mit Sparphase
Moderne Kombinationskonzepte
Intelligente Finanzierungsstrukturen kombinieren die Vorteile verschiedener Darlehensarten. Eine beispielhafte Aufteilung für 300.000 Euro könnte folgendermaßen aussehen:
- 200.000 Euro als Annuitätendarlehen (Sicherheit und kontinuierliche Tilgung)
- 100.000 Euro als tilgungsfreies Darlehen (Liquidität und Flexibilität)
Diese Mischung reduziert sowohl die monatliche Belastung als auch die Gesamtrisiken. Du profitierst von der Planungssicherheit des Annuitätendarlehens und der Flexibilität des tilgungsfreien Anteils. Gleichzeitig halbierst du das Refinanzierungsrisiko, da nur ein Teil der Finanzierung am Ende neu verhandelt werden muss.
KfW-Förderung optimal nutzen
Staatliche Förderprogramme können deine Finanzierung erheblich verbessern. KfW-Darlehen bieten oft 0,5-1,0 Prozentpunkte bessere Zinsen und längere Zinsbindungen als klassische Bankdarlehen. Die Kombination verschiedener KfW-Programme mit einer tilgungsfreien Finanzierung kann optimale Konditionen schaffen.
Besonders interessant sind KfW-Programme für energieeffizientes Bauen oder Sanieren. Diese bieten nicht nur günstige Zinsen, sondern auch Tilgungszuschüsse, die deine Gesamtfinanzierung deutlich verbessern können. Ein Balloon Darlehen als Ergänzung zu KfW-Förderung kann die optimale Kombination aus günstigen Konditionen und maximaler Liquidität bieten.
Hinweis: Kombiniere verschiedene Finanzierungsbausteine für eine optimale Lösung. Expertenberatung hilft dir bei der individuellen Strukturierung deiner Immobilienfinanzierung.
[fs-toc-h2] 7. Anschlussfinanzierung und Exit-Strategien planen
Die Planung der Anschlussfinanzierung ist bei dieser Darlehensform von entscheidender Bedeutung. Anders als bei klassischen Darlehen, wo die Restschuld kontinuierlich sinkt, musst du am Ende die vollständige ursprüngliche Darlehenssumme refinanzieren oder durch alternative Strategien ablösen.
Rechtzeitige Vorbereitung der Anschlussfinanzierung
Die Vorbereitung der Anschlussfinanzierung sollte mindestens zwei Jahre vor Ablauf der Zinsbindung beginnen. In dieser Zeit kannst du verschiedene Angebote einholen, deine Bonität optimieren und gegebenenfalls alternative Strategien entwickeln.
Wichtige Schritte zur Vorbereitung:
- Bonitätsprüfung und -optimierung 24 Monate vor Ablauf
- Immobilienbewertung für aktuelle Beleihungsgrundlage
- Vergleich verschiedener Finanzierungsangebote
- Prüfung alternativer Ablösestrategien
- Bildung von Liquiditätsreserven für Worst-Case-Szenarien
Alternative Exit-Strategien
Neben der klassischen Anschlussfinanzierung gibt es weitere Möglichkeiten, diese Finanzierungsform abzulösen:
Verkauf der Immobilie: Wenn die Immobilie deutlich im Wert gestiegen ist, kann der Verkauf eine attraktive Option sein. Bei einer Wertsteigerung von 30 Prozent über zehn Jahre bleibt nach Darlehensablösung ein erheblicher Gewinn übrig.
Teilverkauf oder Aufspaltung: Bei größeren Objekten kann ein Teilverkauf die Finanzierung vereinfachen. Die Aufteilung in Eigentumswohnungen oder der Verkauf von Grundstücksteilen reduziert die erforderliche Anschlussfinanzierung.
Kapitalzufluss durch andere Investments: Wenn du die gesparten Tilgungsbeträge erfolgreich investiert hast, kann das angesparte Kapital zur vollständigen oder teilweisen Darlehensablösung verwendet werden.
Tipp: Dokumentiere deine Exit-Strategie bereits bei Darlehensabschluss schriftlich. Das hilft dir, konsequent auf das Ziel hinzuarbeiten und rechtzeitig notwendige Anpassungen vorzunehmen.
[fs-toc-h2] 8. FAQ: Häufige Fragen zu endfälligen Darlehen
Wie hoch sind die Zinsen bei einem endfälligen Darlehen?
Die Zinsen für tilgungsfreie Darlehen liegen meist 0,1 bis 0,3 Prozentpunkte über den Zinsen für Annuitätendarlehen. Bei aktuellen Marktzinsen von 3,5 Prozent für klassische Baufinanzierungen kannst du mit 3,6 bis 3,8 Prozent für diese Finanzierungsform rechnen. Der Aufschlag resultiert aus dem höheren Risiko für die Bank, da keine kontinuierliche Tilgung erfolgt. Die genaue Zinshöhe hängt von deiner Bonität, der Beleihungsquote und der gewählten Zinsbindungsdauer ab.
Kann ich ein endfälliges Darlehen vorzeitig tilgen?
Ja, vorzeitige Tilgungen sind grundsätzlich möglich, aber oft mit Kosten verbunden. Bei einer vollständigen vorzeitigen Ablösung berechnet die Bank eine Vorfälligkeitsentschädigung, die je nach Restlaufzeit und Zinsentwicklung erheblich sein kann. Viele Banken räumen bei dieser Darlehensart Sondertilgungsrechte von meist fünf bis zehn Prozent der ursprünglichen Darlehenssumme pro Jahr ein. Nutze diese Möglichkeiten, um deine Flexibilität zu erhöhen und das Refinanzierungsrisiko zu reduzieren.
Welche Sicherheiten verlangen Banken bei endfälligen Darlehen?
Banken fordern bei tilgungsfreien Darlehen höhere Sicherheiten als bei klassischen Finanzierungen. Die maximale Beleihungsgrenze liegt meist bei 60 bis 70 Prozent des Immobilienwerts. Zusätzlich zur Grundschuld können Banken weitere Sicherheiten wie Bürgschaften, Lebensversicherungen oder Festgeldkonten verlangen. Eine ausgezeichnete Bonität ist unerlässlich, da Banken besonders streng deine Einkommensverhältnisse prüfen und oft höhere Eigenkapitalquoten verlangen.
Lohnt sich ein endfälliges Darlehen für Eigennutzer?
Für Eigennutzer ist diese Finanzierungsform meist nicht optimal. Ohne steuerliche Absetzbarkeit der Zinsen überwiegen die Nachteile deutlich. Die höheren Gesamtzinskosten und das Refinanzierungsrisiko machen klassische Annuitätendarlehen zur besseren Wahl. Ausnahmen gibt es bei sehr kurzfristigen Finanzierungen oder wenn du die Immobilie zeitnah verkaufen möchtest. Die individuelle Beratung sollte alle steuerlichen und finanziellen Aspekte berücksichtigen.
Was passiert, wenn ich die Ablösesumme nicht aufbringen kann?
Falls du am Laufzeitende die Ablösesumme nicht bezahlen kannst, hast du mehrere Optionen. Die häufigste Lösung ist eine Anschlussfinanzierung über eine neue oder die bisherige Bank. Alternativ kannst du die Immobilie verkaufen und die Schuld aus dem Erlös begleichen. Als letzte Option bieten manche Banken eine Prolongation des bestehenden Darlehns zu dann aktuellen Zinsen an. Professionelle Hilfe bei Tilgungsproblemen unterstützt dich bei der Lösungsfindung.
[fs-toc-h2]Fazit
Ein endfälliges Darlehen bietet attraktive Vorteile für spezielle Zielgruppen, ist aber nicht für jeden Immobilienkäufer geeignet. Vermieter und Kapitalanleger profitieren von den steuerlichen Vorteilen und der höheren Liquidität, während für Eigennutzer meist die Nachteile durch höhere Gesamtkosten und Refinanzierungsrisiken überwiegen.
Die wichtigsten Entscheidungskriterien:
- Steuerliche Situation bei Vermietung vs. Eigennutzung
- Persönliche Risikobereitschaft und Bonität
- Langfristige Finanzplanung und Exit-Strategie
- Vergleich der Gesamtkosten aller Finanzierungsalternativen
Die Entscheidung für oder gegen ein tilgungsfreies Darlehen sollte immer auf einer detaillierten Analyse deiner persönlichen Situation basieren. Eine sorgfältige Abwägung aller Vor- und Nachteile, kombiniert mit einer solider Finanzplanung, ist entscheidend für den langfristigen Erfolg dieser Finanzierungsform.
Kostenlose Expertenberatung hilft dir bei der optimalen Strukturierung deiner Immobilienfinanzierung und unterstützt dich dabei, die beste Lösung für deine individuelle Situation zu finden. Die richtige Finanzierungsentscheidung heute bestimmt deine finanzielle Flexibilität für die nächsten Jahre.
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