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Landimmobilien finanzieren: Haus auf dem Land günstig kaufen

Warum ländliche Immobilien eine attraktive Alternative zu Stadtpreisen bieten

von Carsten Hater

Gründer von bestebaufinanzierung.com
|
9.12.2025

Der Trend zum Eigenheim auf dem Land verstärkt sich kontinuierlich, besonders seit flexible Arbeitsmodelle und Homeoffice neue Wohnperspektiven eröffnet haben. Ländliche Immobilien bieten oft deutlich günstigere Preise als städtische Objekte, bringen jedoch spezielle Herausforderungen bei der Finanzierung mit sich. Von geringeren Beleihungswerten bis hin zu besonderen infrastrukturellen Überlegungen - wer sein Traumhaus auf dem Land finanzieren möchte, sollte die Besonderheiten kennen und strategisch planen.

Modernes Einfamilienhaus auf dem Land bei Sonnenuntergang mit großem Garten
Inhaltsverzeichnis
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[fs-toc-h2]1. Welche Vorteile bieten Landimmobilien bei der Finanzierung?

Deutlich günstigere Kaufpreise als Startpunkt

Der offensichtlichste Vorteil beim Kauf einer Landimmobilie sind die erheblich niedrigeren Kaufpreise im Vergleich zu städtischen Objekten. Während in Ballungszentren oft 500.000 Euro oder mehr für ein Einfamilienhaus aufgerufen werden, kannst du auf dem Land bereits für 150.000 bis 300.000 Euro ein attraktives Eigenheim erwerben. Diese Preisdifferenz wirkt sich direkt auf deinen Finanzierungsbedarf aus und ermöglicht es, mit weniger Fremdkapital auszukommen oder bei gleichem Budget eine deutlich größere Immobilie zu erwerben.

Die niedrigeren Kaufpreise führen auch zu geringeren Nebenkosten. Grunderwerbsteuer, Notar- und Maklergebühren berechnen sich prozentual vom Kaufpreis, wodurch sich hier ebenfalls mehrere tausend Euro sparen lassen. Diese eingesparten Mittel kannst du für die Ausstattung, Modernisierung oder als zusätzliche Sicherheit bei der Finanzierung einsetzen.

Größere Grundstücke und mehr Gestaltungsspielraum

Ländliche Immobilien bieten meist deutlich größere Grundstücke als städtische Objekte. Während in der Stadt oft 400-600 Quadratmeter als großzügig gelten, sind auf dem Land 1.000 bis 3.000 Quadratmeter keine Seltenheit. Diese größeren Grundstücke eröffnen vielfältige Nutzungsmöglichkeiten: von der Selbstversorgung mit Obst und Gemüse über Hobbyräume bis hin zu vermietbaren Nebengebäuden.

Wertschöpfungspotenziale bei Landimmobilien:

  • Große Gärten für Selbstversorgung und Freizeitgestaltung
  • Möglichkeiten für Nebengebäude oder Werkstätten
  • Potential für Ferienwohnungsvermietung in touristischen Gebieten
  • Stellplätze für mehrere Fahrzeuge ohne zusätzliche Kosten
  • Privatsphäre und Ruhe ohne störende Nachbarn

Der größere Gestaltungsspielraum kann sich auch positiv auf die Finanzierung auswirken. Banken bewerten das Entwicklungspotenzial einer Immobilie bei der Beleihung mit ein. Ein großes Grundstück mit Bebauungsmöglichkeiten oder touristischem Potenzial kann den Beleihungswert positiv beeinflussen.

Kaufpreisvergleich Stadt vs. Land

Während ein 120-Quadratmeter-Haus in München oder Hamburg schnell 800.000 Euro oder mehr kostet, bekommst du in ländlichen Gebieten Bayerns oder Schleswig-Holsteins oft ein vergleichbares Objekt für 200.000 bis 350.000 Euro. Die Ersparnis von 450.000 Euro bedeutet bei einer 80%-Finanzierung eine um 360.000 Euro geringere Kreditbelastung - das entspricht einer monatlichen Entlastung von etwa 1.200 Euro bei 3% Zinsen und 2% Tilgung.

[fs-toc-h2]2. Welche besonderen Finanzierungsrisiken gibt es bei Landimmobilien?

Geringere Beleihungswerte und Liquiditätsrisiken

Banken bewerten ländliche Immobilien oft konservativer als städtische Objekte, da sie die Wiederverkäuflichkeit kritischer einschätzen. Dies führt zu geringeren Beleihungswerten, wodurch du mehr Eigenkapital benötigst oder höhere Zinsen zahlen musst. Während städtische Immobilien oft zu 80-90 Prozent ihres Werts beliehen werden, liegt dieser Anteil bei Landimmobilien häufig nur bei 60-70 Prozent.

Die geringere Nachfrage nach ländlichen Immobilien kann bei einem späteren Verkauf zu längeren Vermarktungszeiten führen. Dies ist besonders relevant, wenn du aus beruflichen oder persönlichen Gründen umziehen musst. Banken berücksichtigen dieses Liquiditätsrisiko bei der Kreditvergabe und verlangen oft höhere Sicherheiten oder bessere Bonitätsnachweise.

Infrastrukturelle Herausforderungen und Folgekosten

Ländliche Immobilien bringen oft zusätzliche infrastrukturelle Herausforderungen mit sich, die sich auf die Finanzierung auswirken können. Die Erschließung kann unvollständig sein, wodurch nachträgliche Kosten für Straßenanschluss, Kanalisation oder Breitband entstehen. Diese Kosten sind bei der Finanzierungsplanung zu berücksichtigen, da sie den tatsächlichen Kapitalbedarf erhöhen.

Besonders bei älteren Landimmobilien kann der Sanierungsbedarf erheblich sein. Oft fehlen moderne Heizungsanlagen, die Dämmung entspricht nicht heutigen Standards oder die Elektrik ist veraltet. Diese Modernisierungskosten solltest du realistisch kalkulieren und in deine Finanzierung einbeziehen. Mit unserem Modernisierungskredit-Ratgeber erhältst du detaillierte Informationen zur Finanzierung von Sanierungsmaßnahmen.

Häufige zusätzliche Kostenfaktoren bei Landimmobilien:

  • Erschließungskosten für Straßen, Kanal oder Breitband
  • Modernisierung veralteter Heizungs- und Elektroinstallationen
  • Energetische Sanierung für zeitgemäße Standards
  • Brunnenbohrung oder Abwasseranlagen bei fehlender Infrastruktur
  • Zufahrtswege und Einfriedungen bei großen Grundstücken
  • Höhere Transportkosten für Handwerker und Materialien

[fs-toc-h2]3. Wie findest du die richtige Finanzierungsstrategie für deine Landimmobilie?

Regionale Banken als kompetente Partner

Bei der Finanzierung von Landimmobilien sind regionale Banken und Sparkassen oft die besseren Ansprechpartner als überregionale Institute. Sie kennen den lokalen Markt, können die Wertentwicklung realistischer einschätzen und haben oft flexiblere Bewertungsansätze. Lokale Kreditinstitute verstehen die Besonderheiten ländlicher Immobilien und berücksichtigen auch weiche Faktoren wie touristische Attraktivität oder Entwicklungspotenzial der Region.

Diese Marktkenntnis kann sich in besseren Konditionen oder höheren Beleihungsquoten niederschlagen. Regionale Banken sehen oft auch die emotionale Komponente des Landlebens und bewerten die Bindung der Käufer an ihre neue Heimat als zusätzliche Sicherheit. Der persönliche Kontakt erleichtert zudem die Kommunikation und ermöglicht individuelle Lösungen bei besonderen Situationen.

Eigenkapitalstrategie optimieren

Die meist erforderlichen höheren Eigenkapitalquoten bei Landimmobilien erfordern eine durchdachte Finanzierungsstrategie. Du solltest mindestens 20-30 Prozent Eigenkapital einplanen, um attraktive Konditionen zu erhalten. Bei besonderen Objekten oder schwierigen Standorten können auch 40 Prozent oder mehr erforderlich sein.

Falls dein verfügbares Eigenkapital begrenzt ist, gibt es verschiedene Strategien zur Optimierung. Der Verkauf von Wertpapieren, die Nutzung von Lebensversicherungen als Sicherheit oder auch Familiendarlehen können zusätzliches Eigenkapital schaffen. Auch eine Kombination verschiedener Finanzierungsbausteine kann sinnvoll sein: beispielsweise ein Bankdarlehen für den Hauptteil kombiniert mit einem Bausparvertrag für spätere Modernisierungen.

In unserem umfassenden Baufinanzierungsratgeber findest du detaillierte Strategien zur optimalen Eigenkapitalplanung und verschiedene Finanzierungsmodelle, die für Landimmobilien geeignet sind.

[fs-toc-h2]4. Welche Standortfaktoren beeinflussen die Finanzierbarkeit?

Infrastruktur und Verkehrsanbindung als Werttreiber

Die Qualität der Infrastruktur hat erheblichen Einfluss auf die Finanzierbarkeit und den langfristigen Wert deiner Landimmobilie. Eine gute Verkehrsanbindung an größere Städte macht das Objekt nicht nur für dich attraktiver, sondern auch für potenzielle spätere Käufer. Banken bewerten Immobilien mit Autobahnanbindung oder Bahnstation in der Nähe deutlich positiver als abgelegene Objekte.

Besonders wichtig ist die Breitbandverfügbarkeit, da immer mehr Menschen von zu Hause arbeiten. Objekte ohne schnelle Internetverbindung verlieren erheblich an Attraktivität und Wert. Informiere dich vor dem Kauf über geplante Breitbandausbauprojekte in der Region, da diese den Wert deiner Immobilie mittelfristig steigern können.

Die medizinische Versorgung und Einkaufsmöglichkeiten in angemessener Entfernung sind weitere wichtige Faktoren. Banken prüfen bei der Bewertung auch die demografische Entwicklung der Region. Schrumpfende Gemeinden mit überalterter Bevölkerung werden kritischer bewertet als wachsende Gemeinden mit ausgewogener Altersstruktur.

Touristische Attraktivität und Zusatzpotenziale

In touristisch attraktiven Regionen bieten Landimmobilien oft zusätzliche Wertschöpfungsmöglichkeiten. Die Option zur Ferienvermietung oder die Nutzung als Gästehaus können die Finanzierung unterstützen und werden von Banken als positive Faktoren bewertet. Allerdings solltest du realistische Annahmen für Vermietungseinnahmen treffen und diese nur teilweise in die Finanzierungsplanung einbeziehen.

Positive Standortfaktoren für Landimmobilien:

  • Nähe zu touristischen Attraktionen oder Erholungsgebieten
  • Verkehrsanbindung an Ballungszentren unter 60-90 Minuten
  • Vorhandene oder geplante Breitbandinfrastruktur
  • Stabile oder wachsende Bevölkerungsentwicklung der Region
  • Vorhandene Grund- und Gesundheitsversorgung
  • Naturschutzgebiete oder besondere landschaftliche Reize

Die Bewertung dieser Faktoren erfordert lokale Marktkenntnis und sollte professionell durchgeführt werden. Ein erfahrener Gutachter oder Makler vor Ort kann dir bei der realistischen Einschätzung des Potenzials helfen.

Homeoffice-Tauglichkeit als neuer Wertfaktor

Seit der Pandemie bewerten Banken und Käufer die Homeoffice-Tauglichkeit von Immobilien deutlich höher. Landimmobilien mit separaten Büroräumen, guter Internetanbindung und ruhiger Arbeitsatmosphäre haben an Attraktivität gewonnen. Diese Entwicklung wirkt sich positiv auf Beleihungswerte aus, da die Nachfrage nach entsprechenden Objekten gestiegen ist.

[fs-toc-h2]5. Wie planst du Modernisierung und Energieeffizienz richtig?

Energetische Sanierung als Investition in die Zukunft

Viele Landimmobilien entsprechen nicht den heutigen energetischen Standards und benötigen umfangreiche Sanierungen. Diese Investitionen sind nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll, da sie die Betriebskosten senken und den Wert der Immobilie steigern. Bei der Finanzierung solltest du diese Kosten von Anfang an einplanen und die verfügbaren Fördermöglichkeiten nutzen.

KfW-Förderprogramme bieten attraktive Zinssätze und Tilgungszuschüsse für energetische Sanierungen. Besonders bei Landimmobilien mit hohem Sanierungsbedarf können diese Förderungen die Gesamtfinanzierung erheblich verbessern. Die Kombination aus günstigem Kaufpreis und staatlicher Förderung für die Modernisierung macht oft ein sehr attraktives Gesamtpaket möglich.

Schritt-für-Schritt-Sanierungsplanung

Eine durchdachte Sanierungsplanung hilft dabei, die Kosten zu kontrollieren und Förderungen optimal zu nutzen. Beginne mit einer professionellen Energieberatung, die den Ist-Zustand analysiert und ein Sanierungskonzept entwickelt. Diese Beratung ist oft förderfähig und bildet die Grundlage für alle weiteren Schritte.

Priorisiere die Sanierungsmaßnahmen nach Dringlichkeit und Wirtschaftlichkeit. Oft ist es sinnvoll, die Sanierung in mehreren Phasen durchzuführen, um die finanzielle Belastung zu verteilen. Dabei solltest du beachten, dass bestimmte Maßnahmen sinnvoll kombiniert werden: beispielsweise die Dämmung der Außenwand mit der Erneuerung der Fassade.

Typische Sanierungsreihenfolge bei Landimmobilien:

  • Dach und Dämmung für Grundschutz und Energieeffizienz
  • Heizungserneuerung mit modernen, effizienten Systemen
  • Fenster und Türen für bessere Dämmung und Sicherheit
  • Elektrik und Sanitärinstallationen für zeitgemäße Standards
  • Fassade und Außenanlagen für Optik und Werterhaltung

Die Finanzierung der Modernisierung kann über verschiedene Wege erfolgen: als Teil der Hauptfinanzierung, über separate Modernisierungskredite oder durch die Kombination mit Bausparverträgen für spätere Maßnahmen.

[fs-toc-h2]6. Welche Rolle spielen alternative Energien bei der Finanzierung?

Eigenversorgung als Kostenfaktor und Chance

Landimmobilien bieten oft ideale Voraussetzungen für alternative Energien: ausreichend Platz für Solaranlagen, Möglichkeiten für Erdwärme oder sogar kleine Windkraftanlagen. Diese Investitionen können sich langfristig rechnen und werden von Banken zunehmend positiv bewertet, da sie die Betriebskosten senken und die Unabhängigkeit von Energiepreisschwankungen erhöhen.

Bei der Finanzierung solltest du die Investitionskosten für alternative Energien realistisch kalkulieren. Eine Photovoltaikanlage mit Stromspeicher kostet je nach Größe 15.000 bis 40.000 Euro, eine Erdwärmepumpe etwa 20.000 bis 35.000 Euro. Diese Kosten können oft über spezielle Umweltkredite oder als Teil der Gesamtfinanzierung abgedeckt werden.

Die Eigenversorgung mit Energie kann auch die laufenden Kosten deines Eigenheims erheblich reduzieren. Banken berücksichtigen diese Einsparungen teilweise bei der Bonitätsbewertung, da sie deine verfügbare monatliche Rate für die Kreditrückzahlung erhöhen. Eine detaillierte Wirtschaftlichkeitsrechnung hilft dabei, die optimale Lösung für dein Objekt zu finden.

[fs-toc-h2]7. FAQ - Häufige Fragen zur Finanzierung von Landimmobilien

Sind Landimmobilien schwieriger zu finanzieren als Stadtobjekte?

Nicht grundsätzlich schwieriger, aber mit anderen Herausforderungen verbunden. Du benötigst oft mehr Eigenkapital und solltest regionale Banken bevorzugen, die den lokalen Markt kennen. Die günstigeren Kaufpreise können diese Nachteile aber oft mehr als ausgleichen.

Wie wirkt sich die schlechtere Verkäuflichkeit auf die Zinsen aus?

Banken kalkulieren meist einen Zinsaufschlag von 0,1 bis 0,3 Prozentpunkten für ländliche Objekte ein. Dieser Aufschlag kann durch höheres Eigenkapital, gute Bonität oder besondere Objektqualitäten reduziert oder ganz vermieden werden.

Können Vermietungseinnahmen aus Ferienvermietung bei der Finanzierung berücksichtigt werden?

Ja, aber meist nur mit deutlichen Abschlägen von 30-50 Prozent, da diese Einnahmen als unsicher gelten. Du solltest daher nicht vollständig auf diese Einnahmen für die Finanzierung setzen, sondern sie als zusätzlichen Bonus betrachten.

Welche Förderungen gibt es speziell für Landimmobilien?

Es gibt keine speziellen Programme für Landimmobilien, aber die allgemeinen KfW-Programme für Sanierung und Neubau können besonders vorteilhaft sein, da Landimmobilien oft hohen Modernisierungsbedarf haben. Auch regionale Förderprogramme einzelner Bundesländer zur Stärkung ländlicher Räume können relevant sein.

Lohnt sich der Kauf einer renovierungsbedürftigen Landimmobilie?

Das kann sich durchaus lohnen, erfordert aber eine sehr genaue Kostenkalkulation. Die niedrigen Kaufpreise geben oft Spielraum für umfangreiche Modernisierungen. Wichtig ist eine realistische Einschätzung der Sanierungskosten und eine entsprechende Finanzierungsplanung.

[fs-toc-h2]8. Fazit: Landimmobilien als attraktive Alternative mit durchdachter Finanzierung

Landimmobilien bieten echte Chancen für Eigenheiminteressierte, die bereit sind, sich intensiver mit den Besonderheiten auseinanderzusetzen. Die deutlich günstigeren Preise, größeren Gestaltungsmöglichkeiten und die wachsende Attraktivität des Landlebens machen diese Objekte zu einer interessanten Alternative zu teuren Stadtimmobilien.

Die Finanzierung erfordert zwar oft mehr Eigenkapital und eine sorgfältigere Planung, aber die Gesamtbelastung ist meist deutlich geringer als bei vergleichbaren Stadtobjekten. Mit der richtigen Vorbereitung und professioneller Beratung kannst du die Vorteile optimal nutzen und mögliche Nachteile minimieren.

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Foto von von Carsten Hater
Carsten Hater
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